1. Beratung der AG Natur und Kultur (15.02.06)

Vorgeschlagene Themenbereiche für die Arbeitsgruppe sind:

1. Siedlungsökologie

1.1 Die Heide- und Teichlandschaft verfügt über einen hohen Anteil an Waldflächen (> 40%), sodass die energetische Nutzung von Holz künftig an Bedeutung gewinnen wird. In der Landwirtschaft überwiegen Großbetriebe (> 1000 ha), die über ausreichende Viehbestände verfügen, um effektive Biogasanlagen betreiben zu können. Diese Voraussetzungen berechtigen dazu, den Schwerpunkt „Nutzung regenerativer Energien“ eine verbindende Funktion beizumessen.
1.2 Der Umgang mit der knappen Ressource Wasser (siehe Klimabericht der EU), Auswirkungen auf Ostsachsen und ein stärkeres energieoptimiertes Bauen bei weitgehender Erhaltung der regionalen

typischen Siedlungsstrukturen erfordert eine gemeinsame Handlungsweise (z. B. Handbuch des regionalen angepassten Bauens).

2. Verbesserung des kulturellen Angebotes im ländl. Raum.

Die H+T besitzt die kulturelle Einmaligkeit der Zweisprachigkeit, diese Eigenart sollte auch innerhalb der Region stärker zum Ausdruck kommen und die Begegnung der sorbischen und deutschen Kultur zu seinem tragenden Gedanken machen. Hier könnten z.B. literarische Programme gestaltet werden, die regionale Künstler einbeziehen; eine Mehrfachnutzung von Kirchen sollte geprüft werden; Theaterspielen ermöglichen, Einrichtung einer Malschule;

3. Qualitätsmanagement

Örtliche Feste sollten stärker auf Traditionen orientieren; mit Qualitätssiegeln arbeiten z.B. Biosphärenwirt; Höhepunkte schaffen wie z.B. Lausitzer Fischwochen. Diese, zum Beispiel, sollten durch stärkere Netzwerkarbeit mit einem verbesserten kulturellen Angebot aufgewertet werden. Dadurch kann die Präsenz heimischer Vereine und Künstler aber auch eine größere Ausstrahlung der Feste erreicht werden.

4. Landschaftsgestaltung (Erhalt der Landschaftstypik)

Die Landschaft der Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft zeichnet sich durch relative Naturnähe aus und bildet damit eine eigene Lebens- und Wohnqualität. Diese Qualität zu erhalten und als besonderen Wert zu pflegen gilt es künftig breiter in das Bewusstsein der einheimischen Bevölkerung zu tragen. Die Erhaltung des Landschaftsbildes sollte sich schwerpunktmäßig auf die Alleen und Feldgehölze konzentrieren (besondere Gefährdung). Weitere Aspekte betreffen den Landschaftswasserhaushalt, das Thema landschaftsgerechtes Pflanzen und die Schaffung natürlicher Gewässerstrukturen. Herr Graf ist zur Mitarbeit bereit, wünscht aber eine genaue Definition des Projektes hinsichtlich Alleeenschutz; Frau Scholz, Herr Kettner sind ebenfalls interessiert;

5. Vermarktung touristischer Angebote (z.B. Radwandermöglichkeiten)

Hier ist zu prüfen, ob dieses Thema nicht besser an die AG Tourismus abgegeben wird wobei eine Vernetzung wichtig ist;

6. Naturerlebnisse schaffen (typische regionale touristische Angebote zusammenstellen)

Die Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft ist die einzige Region Deutschlands, in der man von der Biberburg über den Flug des Seeadlers, Storchenklappern und Fischotterspuren bis zum Lebensraum des Wolfes eine derartige Fülle geschützter Arten erleben kann. Die entsprechenden Angebote für Naturinteressierte erfordern ein ausgesprochenes Fingerspitzengefühl, ein breites Wissen und große Verantwortung von den Naturführern und Betreuern. Bisher sind spezielle Bildungsprogramme in der Natur selten und sporadisch anzutreffen. Es sollten Bedingungen geschaffen werden, eine feste Angebotspalette an Naturerlebnismöglichkeiten durch entsprechende Experten zu organisieren.

Zusammenfassung:

Nach dieser ersten Zusammenkunft muss eine Potentialanalyse erfolgen. Weiterhin ist zu klären, ob die dann vorgesehenen Projekte in Eigenregie umgesetzt werden können oder ob man Planungsbüros einbeziehen muss.

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